PARISIAN HIGHBALL

Schon vor geraumer Zeit entdeckte ich im Savoy Cocktail Book den Parisian Cocktail.

Interessant war für mich die Verwendung von Creme de Cassis,
die ich nur sehr selten gebrauche, in erster Linie jedoch der umgekehrte und dadurch ungewöhnliche Bauplan dieses Cocktails.
Nicht die Spirituose steht hier im Vordergrund, sondern vielmehr der Wermut.
Mit den im Original verwendeten 2/3 Wermut, je 1/3 Gin und Creme de Cassis ist der Drink natürlich viel, viel zu süß.
Das mag in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts funktioniert haben,
heutigen Maßstäben werden diese Proportionen allerdings nicht mehr gerecht.

Mit Sodawasser allerdings …
Selbst hier musste ich etwas an den Stellschrauben drehen.

 

PARISIAN HIGHBALL
6 cl trockener Wermut, zum Beispiel Noily Prat oder Dolin Dry
2 cl Tanqueray Gin, in meinem Fall Bloomsbury
2 cl Creme de Cassis
Soda

Alle Zutaten bis auf das Sodawasser auf Eis rühren, in ein Highball Glas auf frisches Eis abseihen.
Mit 4-5 cl Soda auffüllen.
Kurz umrühren.

Der erste geschmackliche Eindruck ist Weißwein, gepaart mit dezenten Cassis Noten.
Im Abgang gesellt sich deutlich der Gin mit seinem Wacholder hinzu.
Sehr erfrischend, unaufgeregt, sehr entspannt, bleibt lange im Mund.

Nachmittags auf der Terrasse oder im Hideout genossen, versteckt im Berliner Hinterland, wirklich zu empfehlen.

PARISIAN COCKTAIL
5 cl Wermut dry
2 cl Gin mit starken Wacholdernoten
1 cl Creme de Cassis

Auf Eis rühren und in eine Cocktail Schale abseihen.

Der “original” Parisian kommt auf der Zunge gleich komplett daher.
Obwohl man alle drei Zutaten erkennen kann, fügen sie sich im Mund,
unterstützt von einer leichten Süße zu einem harmonischen Ganzen.

Durchaus zu empfehlen, nach einem Dinner mit Tripes à la mode de Caen
oder gebratener Andouille, im Rauchersalon zu gepflegter Konversation und einer Gitanes Maïs.
Von der Hausherrin und ihrem Gatten vorgetragene Chansons von Juliette Gréco, Charles Trenet oder Plastic Bertrand runden das Geschmackserlebnis gekonnt ab!

raul duke

Raul Duke ist soeben aus Las Vegas zurück. Jetlag und Hangover sind ihm unbekannt. Er stand selber schon hinter dem Tresen der Mprezz. Spricht schneller (und mehr), als Dieter Thomas Heck. Hobbys: Wertvolle Glasware vom Tresen fegen. ;-) Aber hallo...

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