W2 – Williams & Walnut

Zum fünften Jubiläum der Mprezz brachte mir ein Gast eine Flasche Williams Christ Birnenbrand der Firma W2 – Wurm & Wurm mit.

Die Idee dahinter ist ein Williams Sour der mich schon eine Weile begleitet und nun zur Vollendung gelangte.
Wichtig ist das es ein fruchtiger Birnenbrand ist, sonst funktioniert das nicht.

Um daraus was schönes zu machen wird der Sour mit einem Eiweiss veredelt,
das nimmt dem Brand ein paar Spitzen und dann mit Black Walnut Bitter garniert.

W2 -Williams & Walnut Sour
4-5cl W2 Birnenbrand
2,5cl Zitrone
1,5cl Zucker
1 Eiweiss

Alles sehr kräftig shaken (1x ohne Eis 1x mit wem’s Spass macht) und
straight up in eine vorgekühlte Cocktailschale feinstrainen.
Dasches Walnut Bitters auf die schaumige Haube träufeln.

In der Mix wurde im Februar das Thema Sours angeschnitten also
Machte ich doch einfach mal ’nen Sour!
Das ist nie falsch,
Schnapps mit Schnapps verrühren kommt auf die Dauer
auch ganz schön arrogant rüber 😉

Wohl bekomms!

¡Entonces! – Mezcal Cilantro Smash

Trotz kleinem Hype und tollen Produkten,
wird der rauchige Agavenbrand aus Oaxaca wohl immer ein Stiefkind
der Bar bleiben und oft im Rückbüffet verstauben.

Aber hin und wieder kommt ein Gast und fordert uns heraus.
Und Barkeeper sollten sich eh die Mühe machen mit Mezcal zu arbeiten,
er ist auf jeden Fall eine Bereicherung für die Bar
und für den anspruchsvollen Gast.

Einige Mezcal Drinks kursieren hier und da,
oft sind sie leider überladen mit Schnick Schnack.
Eventuell um den gewöhnungsbedürftigen Geschmack des Mezcals zu überdecken,
aber denn kann man es eigentlich auch gleich lassen.
Dabei lässt sich die Rauchnote durch einfache Zugabe von etwas Zucker und Citrus
gut von der fruchtigen Agavennote lösen die dahinter verborgen liegt,
der Koriander erhöht die Frische und paßt eh gut zum Mexikanischen
und es entsteht ein besonderer flüssiger Genuss.
Und so läßt sich auch beharrlichen Zweiflern ein Mezcaldrink schmackhaft machen.

¡Entonces!

4-5cl Mezcal
1,5cl Agaven Dicksaft
3cl Zitrone

Zwei Dutzend Koriander Blätter

Kräftig auf Würfeln schütteln

und in ein gekühltes Cocktailglas feinstrainen
sorgsam ein schönes Korianderblatt auf der Oberfläche platzieren.

Gegrüßt sei an dieser Stelle Jörg Meyer,
der vor ca. zehn Jahren mit dem Gin Basil Smash ersann
und der demnach natürlich nicht ganz unschuldig ist bei oben stehender Idee.

¡Salute!

Bijou – Grüner wirds nicht!

Der Januar steht auf der Mprezz und im Zweiten Raum in Elsfleth an der Hunte Weser
ganz im Zeichen der Grande Dame der Liköre, der grünen Chartreuse.

Was liegt da näher, als zeitlich in die ferne Ferne zu greifen
und ein Rezept aus dem Hut zu ziehen,
welches seit Anbeginn der Cocktailkultur einen Namen hat,
der Bijou Cocktail,
Juwel, Schmuckstück, Kleinod und
Frauenvorname der das ‘faire la lassive’ verkörpert,
wenn man Henry Miller und Anais Nin Glauben schenken möchte.
Erwähnt von Harry Johnson, Harry Craddock,
von David Embury als Amber Dream, oder Sweet Martini bezeichnet
taucht die Bijou in vielen gängigen Cocktail Büchern vergangener Dekaden
auf, natürlich auch bei Schumann,
(hier sogar mit einem ähnlichem Rezept wie unseres)
fristet der Bijou Cocktail allerdings ein Schattendasein.

Bijou

3-4cl Tanqueray Gin
2cl Noilly Prat
1cl Chartreuse Verde
Dashes Orange Bitters

Genüsslich auf Eiswürfeln verrühren

und mit einer Limettenzeste abpritzen und garnieren

Obenstehende Version weicht vom urprünglichen Rezept stark ab.
Unserer ist trockner und grüner.

Fragen ältere Versionen nach italienischem Vermouth
und nach gleichen Anteilen aller Zutaten,
wurde oben zu trocknem Vermouth gegriffen
und die Gin Lastigkeit betont.
Dies tut dem Drink gut, speziell bleibt er dennoch.

Interessant, aber gerade nicht zur Hand,
wäre eine Variante mit anisfreiem Absinth,
der ohne die übermächtige Zuckerlast der Chartreuse auskommt
und ein trockneres Ergebnis erzeugen müsste.
Das könnt ihr denn im heimischen Labor selbst zusammenrühren.

Wohl bekomms!

There is Darkness in you: The Black Mojito

Jeder Barkeeper braucht definitiv einen Drink für den man ihn Zeit seines Lebens ans Kreuz nageln kann.

Charles Schumann hat seinen -äh-äh sorry Charles- Swimming Pool für andere ist es
Omas Apfelkuchen, so Grasovka mit Apfelsaft und gerne noch eine Prise Zimt drauf.

Don Sling dachte sich, bevor  jemand anders das erfindet und sein Eigen nennt, macht er es selbst.

The Black Mojito

5cl Cuban Añejo Rum
3cl frische Limette
1-1,5 cl Zuckersirup
o. 2 BL Rohrzucker

die Blättter von 3-4 Minzzweigen

Zubereiten wie einen Rum Collins.
Ansatt mit Soda füllen wir mit Cola auf,
noch mal ankicken und mit einem Dash Angostura versehen.
Garnitur 1-2 Minzzweige.

Und fertig ist der Black Mojito,
ein Drink zwischen Cuba Libre und klar, Mojito.
Und warum? Weil er es kann bzw. die Schicht geht zuende, morgen ist nicht auf und der Don will es sich mit einem Absacker und einer Habano gemütlich machen. Also schön noch ne’ Cuba Libre reindrehen und dann ab nach Hause.
“Ach Mist die schöne Minze, was mach ich denn damit?”
Auf Mojito hab ich keine Lust, auf was mit Rum und Cola schon,
also was soll’s alles zusammen basteln und da man sein Handwerk ja beherrscht,
wird da denn eben schnell der Black Mojito® draus.

Und bitte nicht nachfragen, ich mix euch den genausowenig wie Charles Downfall (S.P)

Also ¡Salute! und holt Hammer und Nägel

Nie wieder erkältet – Der `Flu Cocktail – Hatschi!

Im Winter kommen einige Gäste alle 14-Tage auf der Mprezz vorbei

um ihre tonusmäßige Grippe Impfung vor- äh? einzunehmen.

Ein Drink den ich vor vielen Jahren im bereits öfters erwähntem

-weil sehr gutem- Savoy Cocktailbuch gefunden habe und mich fragte warum?

Warum findet man solche Perlen der Cocktail Geschichte auf keiner Barkarte mehr?

Don Sling brachte diesen Drink schon zu aloha-luau Zeiten zurück ins Dim Light der Bar.

´Flu Cocktail

4cl Rye

1cl Ingwerlikör

1cl Ingwersirup (Original fragt nach Zuckersirup)

2-3 Scheiben frischer Ingwer leicht angemuddelt

2cl Zitrone

Auf Eiswürfel schütteln und

in vorgekühltes Cocktailglas feinstrainen.

Nie wieder krank oder:

“… Für immer krank, das möcht ich sein,
für immer krank
für immer bei der Krankenschwester
für immer bei ihr sein …”

Für immer Punk – Goldene Zitronen

In dem Sinne
Bottoms up!