Alligators, Jazz and Rye Whiskey

Der Sazerac!
Krasses Zeug, nix für Jedermann.
Muss man wollen.

In Deutschland eher etwas für Cocktail Nerds oder Barkeeper.
In den USA, so liest man, speziell im Süden, ein gängiger Drink.
Ein kalter, leicht verwässerter, mit Gewürzen gespickter, knall harter Rye Whiskey.
Am besten ein Overproof!
Klingt für mich erstmal wie die Beschreibung eines Old Fashioned Cocktail .

Der Sazerac, eine Art New Orleans Old Fashioned, wurde in eben dieser Stadt erfunden, der Stadt, in der auch die für diesen Drink unabdingbaren Peychaud’s Bitters ihre Heimat haben und die wie keine andre Stadt, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, für die französische Vergangenheit einiger Gebiete tief im Süden steht.
Für Amerikaner ist Absinthe etwas typisch französisches und die Peychaud’s Bitters weisen ebenfalls eine deutliche Anis Note auf.
Ergo, beides Zutaten die nach New Orleans schmecken.

Im Augenblick ist es hier in Elsfleth noch recht kühl und windig, aber im Sommer an der Weser, mit typisch schwühl-warmen Wetter, ELLA & LOUIS im Ohr und ‘n Sazerac in der Hand, fühlt man sich bestimmt wie am Ufer des Ol’ Man River, dem Mississippi…

 

The Sazerac
6 cl Rye Whiskey
1 cl Zuckersirup
4 Dash Paychauds Bitters
1 Dash Angostura Bitters
ca 1 cl Absinthe
Die ersten vier Zutaten auf Eiswürfeln ausgiebig kalt rühren.
Einen vorgekühlten Tumbler mit dem Absinthe ausschwenken (pre rinse) und anschließend den Absinthe in den Ausguss entsorgen.
Nun den Inhalt des Rührglases in den Tumbler abseihen, einen einzelnen Eiswürfel zugeben, den Drink mit ner Zitronen Zeste abspritzen und die Zeste mit ins Glas werfen.

In der Nase hat diese verrückte Geschichte etwas von Hustensaft.
Auf der Zunge auch.
Aber Hustensaft war in Kindertagen nicht immer schlecht.
Ich kannte später in Bad Zwischenahn auch Erwachsene, die gerne Hustensaft tranken, in aller Öffentlichkeit, eine mit der Aufschrift „Hells Eagels Son“ versehende Jeans-Kutte tragend, lungerte man in der Nähe der Kneipe Zum Wasserturm herum, die opiathaltige Pulle am Hals…
Aber das ist ne ganz andere Geschichte.
Zum Glück nicht meine!
Zurück zum Sazerac!
Ich könnte es nicht jeden Tag trinken.
Definitiv nicht!
Aber ab und zu, gemütlich in kleinen Schlückchen genossen, ein Gedicht.
Anders als üblich, gebe ich ein paar Eiswürfel mit ins Glas, erstens, damit es länger kalt bleibt und zweitens tut diesem Drink das zusätzliche Schmelzwasser wirklich gut.

Mir auch…

raul duke

Raul Duke ist soeben aus Las Vegas zurück. Jetlag und Hangover sind ihm unbekannt. Er stand selber schon hinter dem Tresen der Mprezz. Spricht schneller (und mehr), als Dieter Thomas Heck. Hobbys: Wertvolle Glasware vom Tresen fegen. ;-) Aber hallo...

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