WELCHER PORT ROYAL??

Zwischen den Feiertagen entdeckte ich auf Cocktail Virgin Slut diesen seltsamen Drink mit Bananen Sirup.
Wir hatten dieses zweifelhafte Zeug durch Zufall im Haus, da meine Frau es für ein Backrezept brauchte.
Der Name gefiel mir auch sofort, war doch Port Royal in früheren Zeiten ein Piraten Nest sondergleichen.
Weiß zwar nicht, was dieser Drink mit Piraten zu tun haben soll, aber egal, ran an den Speck…

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PORT ROYAL
1,5 cl Wray & Nephew 
1,5 cl El Dorado 12
3 cl Asbach 8
3 cl Dolin Rouge
1 Barspoon Bananensirup
2 Dash Angostura Bitters
2 Dash Peychauds Bitters

Alle Zutaten rühren und mit Limettezeste abspritzen.
Zeste ins Glas geben.

Super irrer Geschmack!
In der Nase taucht zuerst der Duft von Limette auf, gefolgt von scharfen aber angenehmen Alkohol Noten, gepaart mit den kräftigen Aromen der Bitters.
Am Ende des Abgangs meldet sich die Banane recht deutlich und man merkt, das sie schon die ganze Zeit da war.
Für mich ein völlig neues, sehr seltsames aber wirklich tolles, und abgefahrenes Geschmackserlebnis!

P.s.Den Namen Port Royal finden scheinbar viele Menschen sexy!

Ich fand im Internet in weniger als fünf Minuten weit mehr Cocktails mit diesem Namen, als eine Hand Finger hat…

Mich hat er zu diesem wunderbaren Foto animiert, da ich wusste, das die “Großherzogin Elisabeth” im Hafen vor Anker liegt. Zwar nicht Königlich aber immerhin…

Ja, ich weiß, das ich den Dolin zu Hause vergessen habe…

DIE BITTERE FEE -Green Swizzle

Ich begrüße Sie auf das Herzlichste!
Ich war mal wieder durstig und stieß beim Stöbern in David Wondrichs Buch IMBIBE auf diesen formidablen Drink.
Ein über 100 Jahre altes Getränk, das nicht nur vorgibt, aus der Karibik zu kommen, sondern tatsächlich eben daher stammt.
Laut Wondrich handelte es sich für Jahrzehnte um den beliebtesten Drink in der ganzen Region.
Erst in den dreißiger Jahren, des zwanzigsten Jahrhunderts wurde er vom heute noch weltweit beliebten Daiquiri abgelöst und geriet, nach und nach, in Vergessenheit.
Laut Wondrich gab es auf jeder Karibischen Insel eine eigene, von den “anderen” abweichende Rezeptur.
Dieses ist David Wondrichs…

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GREEN SWIZZLE
4,5 cl Rum (Weiß)
3 cl Falernum Hell
1/2- 1 Tl Wormwood/Absinth Bitters
3 cl Limette
Alle Zutaten in einem großen Trinkglas auf, zu Pulver geschlagenen Eis, mit einem “Swizzle Stick” verquirlen, bis das Glas schön frostig ist.
Mit Eis und etwa 3-6 cl Soda auffüllen.

Wem es noch bitterer gefällt, sei es frei gestellt, mit Angostura oder ein paar zusätzlichen Tropfen Wermut/Absinth Bitters nachzuwürzen.

Wer keinen Swizzle Stick besitzt, kann das Ganze auch sehr zufriedenstellend in einem elektrischen Mixer zusammenwürfeln.

Als weißen Rum habe ich Meermaid verwendet, der zumindest den Passagieren der S.S. MPREZZ hinlänglich bekannt sein sollte…
Passt in jedem Fall hervorragend.
Jeder andere Karibische Rum geht natürlich auch, ist ne’ reine Geschmacksfrage!
Mein selbst gemachtes, köstliches
Falernum passt sowieso immer!
Das Rezept dafür könnte ich in Zukunft hier auch mal öffentlich zugänglich machen.
Fehlen noch die Wormwood Bitters! (Wermut Bitters).
Habe verschiedene Produkte im Netz gefunden, aber im oben genannten Buch,
gleich unter dem Green Swizzle, hat Mr Wondrich ein altes, überliefertes Rezept verewigt.

WERMUT BITTERS
1 Schnapsglas voll getrocknetes Wermut Kraut.
Zesten von 3 Mandarinen.
150 ml Tanqueray.
Nach 3 Tagen abseihen.

Das Ergebnis ist prima!
Doch durch die Erwähnung (im Buch) von sehr wermutlastigem, tschechischen Absinth, der als Substitut dienen soll, wenn man keinen Wormwood Bitter zur Verfügung hat, keimte in mir die Idee, noch einen Absinth Bitter anzusetzen.

ABSINTH BITTERS
10 Gramm getrockneten Wermut,
300 ml Absinth 66,
Nach 3 Tagen abseihen.

Heidewitzka, das haut rein!!
Schmeckt der Green Swizzle mit dem ersten Bitter schon fantastisch, so durchschlägt die Variante mit dem zweiten Bitter glatt die Decke.

Wirklich grün sind beide Versionen nicht, die Farbe wird allenthalben nur angedeutet.
Man könnte noch, der Farbe wegen, Crème de Menthe beimengen, versaut aber meines Erachtens den Geschmack.

Ich mein, versaute Filme – ja, aber versauter Geschmack, wer will denn so was?
Niemand!
Und Green Swizzle?
Ja wer will denn den?
Hoffentlich bald wieder jeder …

GRUSS AUS DER “SÜDSEE”

O.k., was darfs sein?
Neuerlich ‘n paar Worte über schnöde Getränke?
Na denn…
Heute geht es um nichts weniger, als einen der leckersten Drinks, die mir dieses Jahr unter die Nase gekommen sind.
Es ist, wie der Kenner unschwer erkennt, ein Mai Tai Derivat!
Nur, das dessen Rezeptur um ein paar Becquerel und etwas schweres Wasser erweitert wurde.
Mein hausgemachtes “helles” Falernum bringt ordentlich Süße und radioaktive Exotik in unser kleines Reaktorsüppchen.
Die Grüne Chartreuse gibt der ganzen
Geschichte die leicht seifige, dekontaminierende Note, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu spielen.
Außerdem enthält der Drink “Wray & Nephew” overproof Rum aus Jamaika.
Meine persönliche spitzen Spirituose des Jahres 2016!
Allein der Geruch beim Öffnen des Deckels…
Funky!!!

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“BIKINI ATOLL”
(von Frederic Yarm)
3 cl Wray &Nephews
3 cl Limette
1,5 cl Chartreuse grün
1,5 cl Falernum “hell”
1,5 cl Triple Sec
1,5 cl Orgeat
auf Eis schütteln und auf frisches Crushed Eis abseihen.
Mit einer ausgequetschten Limettenhälfte und frischer Minze garnieren.

Nun denn, liebe Liquidatoren und Versehrte, nehmt einen Schluck, lehnt Euch entspannt zurück, schließt die Augen und stellt Euch vor, wie eine blutrote Sonne auf der anderen Seite des Atolls, gleich hinter den aus dem Wasser ragenden Resten verrottender Amerikanischer Kriegsschiffe, im strahlend blauen Meer versinkt…
No Future, Freunde, No Future!!
No Future?
Ähhh, warte, warte, aber erst nach diesem vorzüglichen Drink hier, mhhh, herrlich…